Arenenberg ist der Name eines Schlosses am Ufer des Untersees in der Gemeinde Salenstein im Kanton Thurgau in der Schweiz. Es befindet sich gegenüber der Insel Reichenau. Die historische Bedeutung dieses Anwesens rührt von seiner Funktion als Wohnsitz der ehemaligen holländischen Königin Hortense de Beauharnais und später des französischen Kaisers Napoleon III. her. Heute beherbergt das Schloss das Napoleonmuseum, dessen Einrichtung größtenteils aus der Originalmöblierung besteht.
Der Ursprung des Schlosses geht zurück auf das frühe 16. Jahrhundert, als es von Sebastian Geissberg, dem Bürgermeister von Konstanz, erbaut wurde. Im Jahr 1817 verkaufte Johann Baptist von Streng das Schloss an die damals im Exil in Konstanz lebende Exkönigin Hortense de Beauharnais, die Tochter von Napoleons erster Frau, Kaiserin Joséphine, und Gattin von Napoleons Bruder Louis, der von 1806 bis 1810 König von Holland war.
Hortense führte umfassende Umbauten am Schloss durch, bevor sie es ab 1818 zeitweise bewohnte. Sie ließ die Umfassungsmauer niederreißen, das Hauptgebäude verlor seine Zinnen und Türmchen, und die Wirtschaftsgebäude wurden bis auf eines entfernt. Unter ihrer Ägide fand ein reges gesellschaftliches Leben statt, und Persönlichkeiten wie Alexandre Dumas, Julie Récamier, François-René de Chateaubriand, Casimir Delavigne und Graf Francesco Arese gaben sich als Gäste die Ehre. Hortense verweilte auf dem Arenenberg bis zu ihrem Tod im Jahr 1837.
Louis Napoleon, der später als Kaiser Napoleon III. bekannt wurde, verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend im Schloss Arenenberg. Seine Ausbildung und Schulzeit in Augsburg wurden durch Studierzimmer in den verbliebenen Wirtschaftsgebäuden auf dem Arenenberg ergänzt. 1832 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Salenstein ernannt. Hier schmiedete er auch Pläne für seinen gescheiterten Putschversuch von 1836 in Straßburg. Nach einem kurzen Exil in den Vereinigten Staaten kehrte er 1837 nach Arenenberg zurück, da seine Mutter im Sterben lag.
Im Jahr 1843 veräußerte Louis Napoleon, der infolge eines weiteren fehlgeschlagenen Putschversuchs im englischen Exil finanzielle Mittel benötigte, das Schloss. Im April 1855 erwarb seine Frau, Kaiserin Eugénie, das Anwesen als Geburtstagsgeschenk für ihn zurück. Sie ließ es in den Jahren 1855 und 1874 renovieren und teilweise umgestalten. Der letzte Besuch von Napoleon III. auf dem Arenenberg fand im August 1865 statt. Nach seinem Tod besuchte Eugénie das Schloss mehrmals und schenkte es schließlich im Jahr 1906 dem Kanton Thurgau.
Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
Das Napoleonmuseum im Schloss Arenenberg widmet sich der Geschichte von Hortense de Beauharnais, Königin von Holland, und ihrem Sohn Napoleon III.
Das Museum präsentiert eine beeindruckende Sammlung persönlicher Gegenstände, Gemälde und Möbelstücke, die das Leben und die Zeit dieser prominenten historischen Persönlichkeiten veranschaulichen. Besucher können in die Welt des 19. Jahrhunderts eintauchen und die familiären Bindungen sowie politischen Ereignisse erfahren.
Das Museum bietet einzigartige Einblicke in das Leben der Familie Bonaparte, ihre Beziehungen und die kulturellen Einflüsse dieser Zeit.
Video Hortensien und Napoleon: Schloss Arenenberg | MDR Garten | MDR
In den Glanz einer vergangenen Epoche können Besucher auf Schloss Arenenberg eintauchen. Seine berühmtesten Bewohner gehörten zur Familie Napoleon Bonapartes. Der Garten beeindruckt mit seinen zahlreichen Hortensien.
Video Arenenberg Castle – Napoleon Museum
Arenenberg is an estate with a small chateau, Schloss Arenenberg, in the municipality of Salenstein at the shore of Lake Constance in Thurgau, Switzerland that is famous as the final domicile of Hortense de Beauharnais.
While Hortense initially spent time at her house in Augsburg, Arenenberg soon became her main domicile. At her Parisian-styled salon she entertained many luminaries. Her son Louis Napoléon, the future emperor Napoléon III, who had attended school in Augsburg, visited Arenenberg as a teenager; there he was further educated and then attended the Swiss military academy at Thun, receiving Swiss citizenship. In 1837, while he was exiled and living in New York City, Louis Napoleon received notice of his mother’s deteriorating health and returned to Arenenberg. Hortense died on 5 October 1837. She was the daughter of Josephine de Beauharnais, the first wife of Napoleon Bonaparte.
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Video Napoleon Museum in Salenstein (TG)
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