Goldauer Bergsturz 1806 – grösster Bergsturz der Schweiz

Luzern-Vierwaldstättersee

Am Rossberg ereigneten sich in historischer und vorhistorischer Zeit verschiedene Bergstürze, wobei der bekannteste der Goldauer Bergsturz im Jahr 1806 ist. Dieser ereignete sich unterhalb des Gnipen und zerstörte nahezu vollständig die Dörfer Goldau und Röthen.

Die Rossbergkette erstreckt sich über die Kantone Schwyz und Zug und umfasst drei Gipfelpunkte. Der höchste der drei Gipfel ist der Wildspitz (1580 m), gefolgt vom Chaiserstock (1426 m), der größtenteils bewaldet ist, und dem kahlen Gnipen (1567 m) im Westen.

Rossberg mit Abbruchstelle

Rossberg mit Abbruchstelle

In der Abbruchnische des Bergsturzes von Goldau erhält man einen faszinierenden Einblick in die Schichtung der Unteren Süsswassermolasse mit ihrer charakteristischen Abfolge von Nagelfluh, Sandstein und Mergel. Am Rossberg kann auch eine einzigartige Serie von Waldentwicklungsstufen beobachtet werden, die sich seit dem Niedergang des Goldauer Bergsturzes auf dem Blockschuttareal entwickelt hat.

Grösster Bergsturz der Schweiz am Rossberg 1806

Wer bei einem Besuch der Rigi oder des Natur- und Tierparks Goldau den Blick zum Rossberg schweifen lässt, kann noch heute erahnen, welche Katastrophe sich am 2. September 1806 im Kanton Schwyz ereignet hat. Deutlich sichtbar ist die kahle Abbruchstelle, von der sich an diesem schicksalhaften Tag eine Steinmasse von geschätzten 36 Millionen Kubikmetern löste.

Vor 25 Millionen Jahren bildeten sich aus grobem Bachgeröll die Schichten der Nagelfluh, Sandstein und Mergel, die den Rossberg aufbauen. Durch Wassereinfluss kann der Mergel aufweichen und die feste Nagelfluh abrutschen lassen.

Heutiges Dorf Goldau liegt rund 30 Meter über altem Dorf vor 1806

Heutiges Dorf Goldau liegt rund 30 Meter über altem Dorf vor 1806

Der Bergsturz von Goldau dauerte nur drei Minuten, doch die Auswirkungen waren verheerend. Die Steinlawine forderte das Leben von 457 Menschen und 323 Stück Vieh. 111 Wohnhäuser, 220 Ställe, sowie vier Kirchen und Kapellen wurden zerstört. Nur 14 Personen wurden lebend geborgen. Von den Dörfern Goldau und Röthen blieb nichts übrig. Auch Teile von Buosigen und Lauerz wurden getroffen. Der Lauerzersee verlor auf einen Schlag ein Siebtel seiner Fläche.

Der Schweizer Geologe Albert Heim, der das Ereignis später untersuchte, stellte fest, dass es genügend Anzeichen für die bevorstehende Katastrophe gegeben hätte. Allerdings ging man damals davon aus, dass genügend Platz zwischen dem Berg und dem Dorf vorhanden sei. Die Risse an der heutigen Abbruchstelle waren bereits lange vor dem Bergsturz von den Bergbauern entdeckt worden. Doch damals herrschte eine Haltung der göttlichen Ergebenheit, und niemand dachte an Flucht. Zudem konnte sich niemand vor Ort vorstellen, wie gewaltig das Ausmaß der Katastrophe sein würde.

Auf dem hügeligen und mit Felsblöcken aus Nagelfluh übersäten Gelände des Bergsturz-Schuttkegels wurde im Jahr 1925 der Natur- und Tierpark Goldau errichtet. Er hat eine Fläche von 34 Hektaren und beherbergt vorwiegend einheimische Säugetiere und Vögel.

Jedes Jahr am 2. September um 17 Uhr läutet die große Glocke der Pfarrkirche von Goldau. Dies dient zur Erinnerung an die schreckliche Naturkatastrophe von 1806.

Video Der Goldauer Bergsturz von 1806 (Goldau Rockslide Area)

Der Goldauer Bergsturz ist bis heute die grösste historische Naturkatastrophe der Schweiz und hatte damals in ganz Europa grosses Aufsehen erregt.

Der Goldauer Bergsturz von 1806 (Goldau Rockslide Area)

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Video BR 2. September 1806 Bergsturz von Goldau in der Schweiz

Für die Menschen war es eine Katastrophe, an der sie jahrzehntelang tragen würden. Für die Natur einfach eine weitere Veränderung. Der Bergsturz in Goldau in der Schweiz. Heute blühen auf dem Areal seltene Orchideen und andere Pflanzen. Das Abbruchgebiet ist ein Mekka für Botaniker. Autor: Markus Mähner

BR 2. September 1806 Bergsturz von Goldau in der Schweiz

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Video Gnipen und Wildspitz

Wanderung in der Zentralschweiz. Aufstieg durch das Bergsturzgebiet von Arth-Goldau zum Gnipen und weiter auf den Wildspitz.

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