Die Luzerner Stadtmauer – genannt Museggmauer – mit ihren 9 Türmen bietet eine atemberaubende Aussicht auf die ganze Stadt Luzern, den Vierwaldstättersee und die Innerschweizer Berge. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Die Museggmauer gehört zur historischen Stadtbefestigung Luzerns und bildet eine eindrückliche Stadtkrone.
Besucher können auf der Mauer entlang spazieren und die verschiedenen Türme und Bastionen erkunden, die einst die Stadt schützten. Vier der neun Türme sind öffentlich zugänglich. Die Besichtigung der Museggmauer ist ein Muss für alle, die sich für Geschichte, Architektur und Panoramablicke begeistern.
Museggmauer: Einst Verteidigung, heute Sightseeing
Die Museggmauer ist 870 m lang, ca. 9 m hoch, 1.5 m breit und diente als Verteidigung gegen feindliche Angriffe und spielte eine wichtige Rolle während alter Schlachten und Kriege. Die Mauer wurde im Jahre 1’370 erbaut, als es darum ging, die Stadt vor feindlichen Angriffen zu schützen. Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Mauer jedoch ihre militärische Bedeutung. Die Türme und Mauer wurden 2007 – 2015 restauriert und in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Heute ist die Museggmauer ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Luzern und ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Sie ist schweizweit die längste an einem Stück erhaltene Stadtmauer. Von früher 30 Türmen sind 9 erhalten geblieben. Die Besucher können auf der Mauer spazieren gehen, die Türme erkunden und einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die Umgebung genießen.
Hinter der Mauer befindet sich der „Hof Hinter Musegg“, wo die Gäste Bauernhof-Feeling mit Tieren und BIO Hofladen erleben dürfen.
Die Türme tragen Namen wie Schirmer, Zyt, Wacht, Männli und Luegisland, die teilweise auf alte Familien oder Ereignisse zurückzuführen sind.
9 Museggtürme thronen über der Stadt
Die Museggmauer mit ihren 9 Türmen Nölliturm, Männliturm, Luegisland, Wachtturm, Zytturm, Schirmerturm, Pulverturm, Allenwindenturm und Dächliturm ist ein Wahrzeichen der Stadt Luzern und bestimmt zusammen mit der Kapellbrücke und dem Wasserturm das historische Ortsbild der Stadt:
Nölliturm
Der Nölliturm trägt das Baudatum 1513 und sein Name geht offenbar auf einen Wächter dieses Namens zurück. Vor ihm stand bereits ein Torturm an dieser Stelle. Der heutige Strassendurchbruch wurde 1901 geschaffen. Der etwas massige Turm hat eine Höhe von 28 m. Der Nölliturm beherbergte während mehreren Jahrhunderten bis 1852 Schiesspulver. Anschliessend diente er während kurzer Zeit als Waffen- und Petroleumlager.
Ab 1875 wurde der Nölliturm als Lagerraum an eine Sattlerei und an die Zunft zu Safran vermietet. Der Nölliturm ist die Heimstätte der Safranzunft, in ihm befinden sich die Zunftstube und das Archiv.
Männliturm
Das «eiserne Männli», eine Figur mit Standarte, erkennt man weit draussen auf dem Land. Es ist der zweite Turm im aufsteigenden Felsgrat und öffentlich zugänglich. Vom Boden bis zur Zinne gemessen beträgt seine Höhe 33 m. Der Turm war ein wichtiger Teil der Verteidigung der Stadt, da er einen strategischen Blick auf die umliegenden Täler und das Vierwaldstättersee-Gebiet bot. Der Turm wurde im Laufe der Jahre mehrmals restauriert und diente zeitweise als Gefängnis. Heute beherbergt der Turm ein kleines Museum, das einen Einblick in das Leben auf der Mauer und die Geschichte der Stadt bietet.
Der Männliturm ist ein Symbol für die Stärke und den Stolz von Luzern und ein wichtiger Teil des historischen Erbes der Stadt. Während des Sommerhalbjahres ist der Männliturm von 08.00 bis 19.00 Uhr öffentlich zugänglich.
Luegislandturm
Der Turm erhielt seinen Namen von der nahegelegenen Wiese Luegisland. Sein hohes spitzes Dach zeigt einen Winddrall von links nach rechts. Der Turm ist mit seiner Höhe von 52.6 m der höchste unter den 9 Museggtürmen und der einzige der gegen die Stadt hin offen ist. Der Turm entstand gemäss archäologischer Untersuchungen um oder kurz nach 1367 zusammen mit der beidseits weiterführenden Museggmauer.
Der Turm diente einst als Aussichtspunkt und Wachturm zur Verteidigung der Stadt. Der Luegislandturm ist weitgehend im Zustand der Bauzeit erhalten und bietet ein einzigartiges baugeschichtliches Zeugnis.
Wachtturm / Heuturm
Er hat seinen Namen vom Heu, das hier einmal eingebracht worden ist. Zu dieser Zeit versorgte man hinter seinen dicken Mauern auch Schiesspulver. Im Jahre 1701 hat ein Blitzschlag 350 Zentner Pulver zur Explosion gebracht und den Turm in die Luft gejagt. Von den über die Stadt hinunter fallenden Steinbrocken wurde beträchtlicher Schaden angerichtet. Sogar Menschen kamen bei der Explosion ums Leben. Der wiederaufgebaute Turm ist 44 m hoch.
Zytturm
Der Name besagt es, dieser Turm ist mit einer Uhr ausgestattet. Diese Uhr wurde im Jahre 1535 von Hans Luterer gebaut und ist immer noch in Betrieb.
Das Zifferblatt mit den Zahlen ist so gross, dass die Zeit auch von den Fischern auf dem See abgelesen werden konnte. Die zur Uhr gehörende Glocke gibt 1 Minute vor der Rathausuhr die Zeit an. Die Luzerner Maler Schobinger und Schmidiger haben zu Anfang dieses Jahrhunderts die am Turm befindlichen Fresken erneuert.
Seit April 2012 befindet sich im Zytturm eine Ausstellung historischer Turmuhren, die vom „Verein Turmuhren Luzern“ unterhalten wird. Die Höhe des Zytturms, der öffentlich zugänglich ist, beträgt 31 m.
Schirmerturm
Der Turm wurde nach dem Schirmer benannt, der einst in dem Turm wohnte und die Stadtmauer überwachte. Der Schirmer war ein Beamter, der für die Verteidigung der Stadtmauer zuständig war und sicherstellte, dass die Mauer und die Wachtürme in gutem Zustand waren.
Am Schirmerturm führt das gleichnamige Tor von der Stadt hinaus ins Land. Städte waren innerhalb ihrer Mauern einst eine geschlossene Einheit. Das galt auch für Luzern. Wer durch das Schirmertor trat, befand sich auf dem Land. Ausser den recht weit verstreuten Bauernhäusern war kein Bauwerk mehr zu sehen.
Der vor die Museggmauer gestellte Schirmerturm ist ein verputzter Bruchsteinbau mit bossierten Eckquadern. Wie bei anderen Türmen zeigt er oben ein Rundbogenfries mit vorragenden Konsolen. Auf den Zinnen liegt ein niederes Pyramidendach. Der Turm ist öffentlich zugänglich. Seine Höhe beträgt 27.5 m.
Pulverturm
Der Turm diente als Lager für Schießpulver und war ein wichtiger Teil der Verteidigung der Stadt. Damals hatte man das Schiesspulver vorsorglich in zwei Türmen eingelagert. Wenn, wie 1701 beim Heuturm, ein Unglück passierte, blieb die Hälfte des Pulvers im andern Turm gesichert.
Der Pulverturm gehört zu den ältesten Bauten auf der Musegg. Er ist aus einem «Steinernen Haus» aufgemauert worden. Auch er misst 27.5 m in der Höhe. Die Weyzunft hat den Pulverturm in Fronarbeit instand gesetzt und braucht ihn als Zunftlokal.
Allenwindenturm
Der Allenwinden- und der untere Dächliturm sind heute im Häusergewirr der Musegg nicht mehr überragend. Man nennt den Turm nach einem früheren Säckelmeister auch den Holdermeyerturm. Er ist 1.8 m dick und gehört zu den einstigen Schalentürmen.
Der Allenwindenturm wird seit 1972 vom „Tambourenverein der Stadt Luzern“ (untere Hälfte) und von der „Vereinigung Luzerner Maskenfreunde“ (obere Hälfte) als Vereinslokal genutzt.
Dächliturm
Den letzten der neun Türme, den Dächliturm, kennt man auch unter dem Namen Chutzenturm. Er ist der kleinste an der ganzen Musegglinie. Markant ist sein Pyramidendach, das älter sein dürfte, als die meisten Dächer der anderen Türme. Seit 1936 hat der Schweizerische Schreinermeisterverband – Sektion Luzern seine Vereinsstube im Turm.
Von den 9 Museggtürmen sind vier öffentlich zugänglich:
- Männliturm
- Wachturm
- Zytturm
- Schirmerturm
Von den 9 Museggtürmen wurden von der Stadt Luzern vier an Zünfte vermietet:
- Nölliturm an Safranzunft
- Pulverturm an Wey-Zunft
- Allenwindenturm an Masken und Tamburen Zunft
- Dächliturm an Schreinerzunft
Für diejenigen die sich speziell für die Museggmauer und deren Geschichte interessieren, gibt es die Themenführung Luzerns Stadtbefestigung – die Museggmauer.
Video Museggmauer von oben
Luftfilm Museggmauer Luzern by Day and Night…
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Video Dokumentation zur Museggmauer
Informativer Kurzfilm von Francesco Bencivenga …
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Video Museggmauer von Brigitte Heller
Museggtürme bei schönstem Wetter…
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