Chalandamarz – Frühlingsbrauch

Brauchtum Graubünden

Der Chalandamarz ist ein fröhlicher Frühlingsbrauch, der in Teilen des romanischsprachigen und italienischsprachigen Gebiets des Kantons Graubünden gefeiert wird. Traditionsgemäß findet diese lebhafte Feier am oder um den 1. März statt, dem Beginn des römischen Jahres.

Heute wird der Chalandamarz von der Schuljugend mit viel Begeisterung zelebriert. Die jungen Teilnehmer ziehen schellend, mit Kuhglocken, Schellen, Treicheln und kleinen Ziegenglöcklein durch das Dorf, begleitet von knallenden Peitschen und fröhlichem Gesang. Dieser farbenfrohe Umzug dient dem Zweck, den Winter symbolisch zu vertreiben und gleichzeitig Lebensmittel und Geld von den Dorfbewohnern zu erbitten. Die genaue Gestaltung der Festlichkeiten variiert von Dorf zu Dorf und zeichnet sich durch charakteristische Unterschiede aus.

Besonders im unterengadinischen Ftan gehört das Tragen von Masken zu den festen Traditionen des Chalandamarz, was eine interessante Verschmelzung von Frühlingsfest-Bräuchen mit Elementen der Fasnacht zeigt. In Poschiavo und im Misox sowie früher auch in Scuol, Tschlin und Innerferrera, ist es üblich, einen Strohmann, der den Winter symbolisiert, feierlich zu verbrennen.

Die festlichen Feierlichkeiten finden oft mit einem gemeinsamen Essen und einem fröhlichen Jugendball ihren Abschluss. Der Chalandamarz ist nicht nur ein farbenfroher und lebendiger Brauch, der den Übergang vom Winter zum Frühling feiert, sondern auch ein kulturelles Erbe, das die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat und ihren Traditionen zum Ausdruck bringt. Dieser fröhliche Frühlingsbrauch erfüllt die Herzen mit Freude und stärkt die Gemeinschaftsbildung in den Dörfern von Graubünden.

Chalandamarz weltweite Bekanntheit mit «Schellen-Ursli»

Der „Schellen-Ursli“ ist eine weltbekannte Figur, die sowohl durch den Film von Xavier Koller, der 2015 produziert wurde, als auch durch das Bilderbuch von Alois Carigiet und Selina Chönz, das bereits 1945 veröffentlicht wurde, bekannt ist. Die Geschichte handelt von dem kleinen Uorsin (Ursli), der zum Chalandamarz keine gewöhnliche Schelle, sondern eine wirklich große Glocke haben möchte. Entschlossen macht er sich auf den Weg zur eingeschneiten Alphütte, um sich seinen Wunsch zu erfüllen. Am Ende darf er voller Stolz den Chalandamarz-Umzug anführen und die große Glocke läuten.

Die Geschichte des „Schellen-Ursli“ hat sich als Bilderbuch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in fernen Ländern wie China und Japan einen Namen gemacht. Die zeitlose Botschaft der Geschichte, die von Mut, Entschlossenheit und dem Festhalten an seinen Träumen erzählt, hat Menschen auf der ganzen Welt berührt. Das Bilderbuch von Alois Carigiet und Selina Chönz hat somit nicht nur zur Bewahrung des uralten Bündner Brauchs beigetragen, sondern auch eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen geschlagen.

Die Abenteuer des „Schellen-Ursli“ sind nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene eine wertvolle Erinnerung an die Bedeutung von Traditionen und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Die Beliebtheit der Geschichte zeigt, wie solche Geschichten Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenbringen und ein gemeinsames Verständnis von Menschlichkeit und Verbundenheit vermitteln können. Der „Schellen-Ursli“ bleibt somit eine zeitlose Ikone der Schweizer Literatur und ein wunderbares Beispiel für die Kraft von Geschichten, die Grenzen überwinden können.

Video Viva Chalandamarz!

Am 1. März, dem meteorologischen Frühlingsanfang, feiert die Engadiner Jugend mit farbigen Umzügen, Gesang, Glockengeläut und Peitschenknallen ihr traditionelles Fest, den Chalandamarz. Der Brauch geht auf den römischen Kalender zurück und läutete damals den Jahresanfang ein. Hier Impressionen aus Samedan.

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Video SCHELLEN-URSLI | Official Trailer | Über 430’000 Zuschauer

Nach dem gleichnamigen Buch-Klassiker „Schellen-Ursli“ von Selina Chönz und Alois Carigiet.

SCHELLEN-URSLI | Official Trailer | Über 430'000 Zuschauer

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Video Schälle-Ursli

Das Bilderbuch von Alois Carigiet und Selina Chönz frei erzählt von Irène Meier

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