Der „Büchel“ ist ein musikalisches Instrument, das dem Alphorn ähnelt, jedoch kleiner in seinem Ausmaß ist. In vielen alpinen Regionen ist der Büchel fast verschwunden, aber in Schwyz wird seine Tradition besonders intensiv gepflegt. Die konischen Rohre des Büchels sind in der Regel in den Tonarten B oder C gestimmt, während im Muotathal die ungewöhnliche Tonart D vorherrscht, die dem Instrument einen charakteristisch hohen Ton verleiht. Das Musizieren mit dem Instrument Büchel wird „Bücheln“ genannt.
Ursprünglich war der Büchel, auch bekannt als das „gewundene Alphorn“, ein treuer Begleiter der Sennen (Hirten). Das Instrument war platzsparend, leicht und konnte einfach über die Schulter getragen werden. Ähnlich wie der Betruf diente auch das Büchel-Spiel als Gruß und Austausch von Lebenszeichen zwischen benachbarten Älplern. Die Hirten verwendeten den Klang des Büchels auch als Lockruf, um ihre Tiere zurück zur Hütte zu rufen. Heutzutage ist das Büchel immer noch auf vielen Alpen anzutreffen und erfreut die Menschen mit seinem traditionellen Klang.
Die ursprüngliche Form des Büchels wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Solo-Instrument gespielt. Aufgrund seiner manuellen Herstellung war jedes Büchel ein Unikat und besaß eine ganz eigene, charakteristische Klangfarbe. Im Laufe der Zeit wurde das Instrument weiterentwickelt, indem es eine gleichmäßigere Bauweise erhielt und justierbare Mundrohre hinzugefügt wurden. Dadurch konnte der eigenwillige Klang des Büchels etwas kontrolliert werden, und es wurde möglich, mit anderen Bücheln gemeinsam zu musizieren. Der Instrumentenkörper ist oft mit hellem oder dunklem Pedigrohr umwickelt.
Oft werden die schlichten Büchel mit aufgemalten Illustrationen von Innerschweizer Blumen oder Ornamenten verziert, und manchmal ziert eine Kordel das Instrument, was ihm eine zusätzliche kulturelle Note verleiht. Trotz der fortschreitenden Zeit bleibt das Büchel ein Symbol für die alpine Tradition und die Verbundenheit der Menschen mit der Natur in den Schweizer Bergen. Der Büchel kommt oft in Folklore-Veranstaltungen zum Einsatz.
Video Auf unsere Kultur: Bücheln Porträt
Das Instrument Büchel entstammt der Familie der Alphörner. Allerdings ist der Büchel in seiner Form nicht gestreckt, sondern zwei Mal gewunden. Die Innerschweizer Büchel sind schmal gebaut und erzeugen im Vergleich zum Alphorn einen hellen, kantigen und schärferen Klang. Büchelstücke entspringen der Naturtonreihe, einer nach Frequenzen aufsteigend angeordneten Reihe an Tönen, die durch die unterschiedliche Intensität des Anblasens hervorgebracht werden.
Technisch anspruchsvoll zu spielen, erlaubt das urchige Instrument charakteristische und unverkennbare Melodien. Die lüpfigen Büchelmelodien werden auch «Bücheljützli» oder «Büchelgsätzli» genannt.
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